Des Weiteren sollten die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk nicht losgelöst von den übrigen Strukturen des menschlichen Körpers betrachten werden. Somit können Kopfschmerzen, Migräne, periodisch auftretender Tinnitus oder schmerzhafte Muskelverspannungen im Nacken oft Ihren Ursprung in einer Funktionsstörung des Kiefergelenks nehmen.
Das Zusammenspiel von Zahnstand, Kieferposition und Muskulatur kann durch einfache Methoden verbessert werden. Als minimalinvasivste Variante gilt immer noch die Zahnschiene/Knirschschiene.
Zähneknirschen / Bruxismus
Wussten Sie, dass durch nächtliches Zähneknirschen, medizinisch Bruxismus genannt, schwere Schäden im Kieferbereich entstehen können? Zähneknirschen, das meist in der nächtlichen Schlafphase erfolgt, wird häufig durch Stress oder Angst verursacht und von den Patient*innen oft gar nicht bemerkt. Unter Zähneknirschen leiden häufig aber auch schon Kinder.
Was hilft gegen Zähneknirschen in der Nacht? Die Knirschschiene
Um die gesundheitlichen Auswirkungen des Zähneknirschens auf Zähne und Gebiss zu vermeiden, empfehlen wir das Tragen einer Knirschschiene. Das ist eine Zahnschiene, die individuell auf die Gebissstruktur angepasst wird und in der Nacht getragen wird.
Individuelle Lösungen bei Kiefergelenkbeschwerden
Nach ausführlicher Diagnostik werden Kiefergelenksposition, Unterkieferstand und Zahnform vermessen. Im Anschluss werden Abdrücke bzw. ein dreidimensionaler Scan des Kiefers vorgenommen. Auf dieser Basis wird eine Positionierungsschiene hergestellt, ein sogenanntes funktionstherapeutisches Gerät (FTG), welches das Gleichgewicht zwischen Zähne, Muskeln und Kiefergelenk wieder herstellen.
Weiterhin wird in ausgeprägten Fällen auch interdisziplinär gearbeitet, eine Lockerung der Muskulatur wird vom Physiotherapeuten erreicht, ebenso kann ein Schmerztherapeut weitere Abhilfe schaffen. Sobald eine entspannte, schmerzfreie Situation geschaffen wurde, kann es abschließen notwendig sein, diese durch kleinere Veränderungen an den Zähnen selber in einen stabilen Dauerzustand zu überführen.
Auch bei der Planung von neuem Zahnersatz ist eine Funktionsanalyse von großem Nutzen, um späteren Verschiebungen und Störungen im Kausystem vorzubeugen.